Montag, 23. November 2009

Streik, Streik, Streik



Ja, ich weiß, es ist offiziell gar kein Streik, sondern "nur" eine Besetzung. Aber egal, studentische Proteste werden in den Medien grundsätzlich mit dem Label "Streik" bedacht und ausnahmsweise ist mir die Simplifizierung schnuppe.

Warum wird also schon wieder protestiert?

Die einfach Antwort ist natürlich, "weil immer noch fast alles irgendwie scheiße ist."

Die Forderungen vom Sommer sind unbeachtet geblieben, statt echter Änderungen im verkorksten BA/MA-System hat sich die KMK nur zu einem halbgaren Katalog durchringen können, der vermutlich das Papier nicht wert sein dürfte, auf dem er massenhaft ausgedruckt wurde.
Die Unileitungen haben einfach weitergewurschtelt. Unsere eigene immer mitten drinn. Eventuell unter dem Druck der Proteste verabschiedete Änderungen wurden entweder ignoriert oder bis zum Sankt-Nimmerleinstag in Kommissionen versenkt, in der Hoffnung, es würde wohl nicht so schlimm werden.
Studierendengenerationen wechseln ja ziemlich schnell.

Angesichts dieser Missachtung der Gremien (und dies ist natürlich nicht auf die HU beschränkt, andere Unis sind da genauso mit dabei) wundert es schon ein wenig, wenn einer unserer Lieblingsfreunde vom RCDS in der FR verkündet, die Proteste wären hinderlich und der RCDS würde das alles schon noch auf dem Gremienweg bzw. durch Lobbyarbeit in der CDU schaukeln.
Erstens frage ich, der ich schon so manche Gremiensitzung an dieser Uni hinter mich gebracht habe, mich nun, wo denn der Christoph war. Ich habe da immer nur seinen Parteifreund gesehen. Mit dem hätte der liebe Christoph vielleicht mal reden sollen, der hätte ihm bestimmt erklären können, wie frustrierend Gremienarbeit ist und wie wenig mensch da durchsetzen kann.

Zweitens kann ich ja mal ein wenig aus dem parteipolitischen Nähkästchen plaudern. Die letzte Bafög-Erhöhung wurde von der SPD gegen ihren Koalitionspartner CDU (und den entschiedenen Widerstand von Frau Schavan) in der letzten Legislaturperiode durchgesetzt. Dem voraus gegangen waren fast fünf Jahre Lobbyarbeit durch Jusos und Juso-Hochschulgruppen. Fünf Jahre sind für Studierende eine zu lange Zeit. Der Parteiweg mag zwar manchmal wirklich funktionieren, dauert aber für die durchschnittlichen BA-Studis von heute zu lange, um für sie noch zu Verbesserungen zu führen.

Da aber die Nöte im Bildungssystem so eklatant sind, muss protestiert werden, bis sich die Verhältnisse ändern.
Die Juso-Hochschulgruppen haben sich hinter die Proteste gestellt und unterstützen sie auf lokaler Ebene. So auch die Jusos HU.

Es gibt kein richtiges Studium im falschen.

Mehr zum Streik demnächst hier.

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